Ein Modell des Universums

Das Ziel dieses Buches ist es, einen psychischen Entwicklungsprozess darzustellen, bei dem die nicht-rationalen Teile der Psyche reaktiviert werden und sich mit dem rationalen Verstand zu einer neuen Form von psychischer Funktion verbinden, deren Möglichkeiten unvorstellbar weit über die reine Rationalität hinausgehen.

Dieser psychische Entwicklungsprozess erfordert allerdings ein Verhalten, das aus gegenwärtiger rationaler Sicht direkt ins Verderben führt. Um zu verstehen, was dabei tatsächlich geschieht, braucht es eine alternative Sicht auf die Welt. Es geht um nichts weniger als um die Darstellung von Sachverhalten, die im Kontext der gegenwärtig vorherrschenden Weltsicht eigentlich nicht darstellbar sind. Da der rationale Verstand in seinem derzeitigen Zustand zu mythologischer Symbolik keinen Zugang mehr hat und sie stattdessen für nette, unterhaltsame Geschichtchen hält, muss die mythologisch bereits vorhandene Information in eine rein sachliche und logisch aufgebaute Weltsicht übersetzt werden. Mit anderen Worten: Die Psyche braucht eine neue Firmware.

Während die Wissenschaft versucht DAS EINE vollkommen exakte rationale Erklärungsmodell zu erschaffen und dabei gar nicht merkt, wie nicht hinterfragte Grundannahmen ihre Sicht auf die Welt einschränken, betrachtet dieses Buch rationale Modelle als Werkzeuge. Ihre Existenzberechtigung erwächst nicht aus einer illusionären absoluten Richtigkeit, sondern aus ihrer Wirksamkeit in Bezug auf praktische Resultate: Wenn sich damit eine bisher unheilbare Krankheit heilen lässt, dann ist es richtig. Wenn es nur erklärt, warum eine Krankheit nicht heilbar ist (egal wie richtig sich diese Erklärung auch anfühlen mag), dann ist es falsch.

In diesem Sinne werden die folgenden Kapitel eine Reihe von Begriffen, Zusammenhängen und Modellen einführen, die für die Darstellung des psychischen Veränderungsprozesses als gedankliche Grundlage gebraucht werden. Es geht dabei um nichts weniger, als das rationale Modell unserer Existenz von ganz unten neu aufzubauen.

Element

Ein Element ist etwas, das sich innerhalb der Wahrnehmung als eigenständige Einheit unterscheiden lässt, z.B.

Energie

Energie beschreibt die Fähigkeit eines Elementes, auf andere Elemente verändernd einzuwirken. Alle Elemente unserer Wahrnehmung sind Energie, denn das Wahrgenommen werden ist bereits ein verändernder Vorgang.

Energieform

Jedes Element hat eine Energieform. Die Energieform bestimmt die Art und Weise, wie ein Element auf andere Elemente verändernd einwirken kann und welche verändernden Wirkungen andere Elemente bei ihm selbst auslösen können. Die "Energieform Mensch" kann zum Beispiel mechanisch, akustisch, optisch und informativ auf andere Elemente einwirken und ebenso von anderen Elementen beeinflusst werden. Ein materielles Objekt mit einer Masse kann unter anderem gravitativ auf andere Elemente einwirken und beeinflusst werden.

Eigenschaften

Außer seiner Energieform hat jedes Element noch Eigenschaften. Zu jeder Energieform existieren Elemente mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die Energieform „Mensch“ zum Beispiel existiert in vielen Elementen mit den unterschiedlichen Eigenschaften Geschlecht, Größe, Gewicht, Charakter usw.

Zustand

Energieform und Eigenschaften eines Elements in einem bestimmten Moment bilden seinen Zustand. Die Zustände repräsentieren den statischen Aspekt des Universums.

Verhalten

Die Veränderungen seines Zustands bilden das Verhalten eines Elementes. Das Verhalten repräsentiert den dynamischen Aspekt des Universums.

Potential

Ein Potential ist die Möglichkeit eines Zustandswechsels oder auch ein Bestreben, den Zustand zu wechseln.

Energietransformation

Energie existiert in potenzieller oder in aktiver Form:

  1. In potenzieller Form verharrt das jeweilige Element in seinem gegenwärtigen Zustand.
  2. In aktiver Form ist es Teil einer Energietransformation, bei der mehrere Elemente miteinander interagieren und dabei ihren Zustand ändern.

Interaktion

Interaktion bedeutet, dass 2 oder mehr beteiligte Elemente eine gegenseitig verändernde Wirkung aufeinander ausüben. Dabei verändern sich ihre Eigenschaften und manchmal auch ihre Energieform. Eine Interaktion beinhaltet deshalb immer auch eine Energietransformation (Änderung des Zustands).

Damit ein Element bei einem anderen Element eine Veränderung bewirken kann, muss eine seiner Energieform entsprechende Verbindung zu dem anderen Element bestehen. Die Verbindung kann zum Beispiel eine räumliche Verbindung, eine mechanische Verbindung, eine elektrische Verbindung, eine Sichtverbindung oder ein Informationskanal sein.

Die verändernde Wirkung eines Elements auf ein anderes ist abhängig

  1. vom Zustand der beiden Elemente
  2. und von der Qualität ihrer Verbindung
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